Pappel KPU
Zusammenfassung
Die Pappeln (Populus L.) gehören zu der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Diese Gattung hat bis zu über 100 Arten und hunderte von gezüchteten Kultursorten auf der gesamten Nordhalbkugel. Die Pappeln sind in 5 große Sektionen unterteilt: Leuce (Weiß- u. Zitterpappeln), Aigeiros (Schwarzpappeln), Tacamahaca (Balsampappeln), Leucoides (Chinesische Großblatt-Pappel) und Turanga (Euphrat-Pappel), wobei die ersten drei genannten eine größere Bedeutung zugesprochen wird.
Pappeln sind zweihäusig (männliche und weibliche Pflanzen), werden über Windbestäubung befruchtet und benötigen sonnenlichtreiche Standorte mit wasserreichen Böden. Pappeln vermehren sich von Samen als auch über Wurzelausschläge (vegetativ).
Für die Kultivierung von Pappeln im Kurzumtrieb zur Biomasseproduktion sind hohe Anforderungen an Boden, Wasserhaushalt und Klima zur erfüllen. Um eine hohe Wachstumsproduktivität zu erreichen sind lange Vegetationsperioden von mindestens 180 Tagen mit einer Durchschnittstemperatur von 17 °C notwendig.
Um zufriedenstellende Ernteerträge und eine wirtschaftlichen Betrieb zu erreichen sollten Pappeln in Kurzumtriebsplantagen auf fruchtbaren Böden mit einem aussreichenden Wasserhaushalt angepflanzt werden. Sandige Böden sind weniger geeignet. Die Bodenreaktion (pH-Wert) sollte bei 6,0 – 7,5 liegen mit einem Grundwasserleiter in einer Tiefe von 0,5 – 2 m.
Bei der Pflanzung werden Ableger (Stecklinge) von ca. 20 cm Länge eingesetzt. Sie werden aus ein- oder zweijährigen Trieben von Mutterpflanzen während der Winterperiode gewonnen. In der Regel werden ca. 5.500 bis 6.600 Stecklinge pro Hektar gepflanzt.
Das Setzten der Stecklinge erfolgt an der Oberfläche des Bodens, so dass diese ca. 2-3 cm aus dem Boden herausragen. Der Abstand zwischen den Baumreihen beträgt 3 bis 3,5 m und der Abstand zwischen den Stecklingen sollte ca. 0,5 bis 0,6 m betragen. Die Umtriebszeit sollte 6 -7 Jahre, bei Zitterpappel 10 bis 12 Jahre betragen. Balsampappeln und deren Kreuzungen als auch Hybride mit Schwarzpappeln sollte deutlich kürzere Umtriebszeiten von 3 – 5 Jahre haben. Gemäß der Fachliteratur werden umgerechnet jährliche Erträge von 1,6 bis 28 t TM/ha erreicht. Einflussfaktoren sind hierbei: Bodenart, Pappelart, Umtriebszeit, Alter der Plantage, Düngereinsatz und jeweilige landtechnische Bearbeitung.
Der Pappelklon Populus deltoides L. in einer zweijährigen Umtrieb erreicht in Italien jährliche Ernteerträge von 11,7 t TM/ha. Bei einer Verlängerung der Umtriebszeit auf 3 bzw. 4 Jahre hat dies deutliche Ertragssteigerungen auf bis zu 15 t TM bzw. 18,4 t TM pro Hektar und Jahr. Die Produktionskosten von Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen schwanken von 10 bis 56 €/t TM.
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